Die Konzertpianistin hat einen Stuhl neben sich stehen. Der ist reserviert für den Blattumdreher, aber der ist nicht da.
Vielleicht ist er krank und konnte darum nicht kommen? Es gibt die Neigung sich dort hin zu setzen und das Blatt um zu drehen, wenn es umgedreht werden muss.
Aber das braucht es nicht. Die Konzertpianistin schafft es auch um ohne Unterbrachungen im Spiel die Blätter rechtzeitig um zu drehen.
Die Verwunderung ist darum groß, wenn beim letzten Musikstuck jemand sich auf dem Stuhl hinsetzt um jetzt die Blätter um zu drehen.
Er schaut genau auf die Pianistin und auf ihr Kopfnicken, das angibt, dass die Seite verändert werden muss. Er kann nicht Noten lesen, aber fühlt, wann die Seite ungefähr gedreht werden muss und steht dann schon mal auf.
Der Musiker ist in jedem Menschen anwesend und die Musikalität ist nur nicht aktiv, wenn der Mensch aufgefordert wurde die Klappe zu halten.
Das kann einen Auftrag gewesen sein, den man gar nicht bewusst gehört hat, aber man führt den aus. In der Kirche wird viel gesungen, aber nicht alles.
Außer, wenn der Chorleiter singen läßt, was das Herz singen läßt. Dann wird er dadurch jedem das Herz öffnen lassen und ein Vertrauen gewinnen, wodurch er noch mehr Herz öffnenden Musik ertönen lassen kann.
Die Mitarbeiter der Kirche, die sich nicht erlauben das Herz zu öffnen, werden die Musik am liebsten aus der Kirche entfernen, aber auch sie werden irgendwann erfahren, dass die Musik das Herz geöffnet hat.
Dann werden sie nicht mehr das Ausgangslied verstören oder das Eingangslied verpassen.